haudraufjupp hat geschrieben:
Was mich allerdings auch immer fasziniert ist der Reichtum an Kontrasten, wo ich mich insbesondere bei Motiven, die ich auch schon versucht habe zu Photographieren, wundert, wie er das geschafft hat. Z. B. den Koelner Dom bei diesigem Wetter. Wenn ich das photographiere ists immer Grau in grau oder zu hell oder zu dunkel. Bei ihm siehts toll aus.
Damit sprichst du vielen SW-Fotografierenden aus dem Herzen
Auch selber hadere ich immer wieder damit.
Etwas vom Entscheidensten ist sein Material zu kennen.
Ziel ist soll dann sein, während dem fotografieren zu wissen, welche "Töne" werden wie auf dem Bild erscheinen.
- Material (Film, Entwickler)
- vorhandenes Licht
- Belichtung
- Charakteristik des Motivs (Motivkontraste, Farben die vom Film in Tonwerte gewandelt werden)
uvm
Es nützt m.E. zu Beginn nicht viel, immerzu Filmsorten/Fabrikate und Entwickler zu wechsel in der Erwartung einer diese Kombinationen tut's dann schon. Hier darf man soch auch gerne mal gar von Sympathie leiten lassen und mit den Erfahrungen darauf aufbauen.
Man braucht während dem fotografieren eine Idee, eine Vorstellung darüber, wie das was man durch den Sucher wahrnimmt, später wirken soll.
Was in gestalterischer Hinsicht schon oft schwer genug und Herausforderung ist, ist es zu Beginn auch in SW-Umsetzung.
Gerade bei sehr kontrastreichen Motiven rsp Belichtungssituationen muss man sich da beschränken. Fallen hohe Motiv -und aber auch Beleuchtungskontraste zusammen, ist's oftmals ein zu verzweiflendes Unterfangen.
Hilfreich kann es zB sein, sich darin zu üben, indem man möglichst strikt in Motive mit hohen Motivkontrasten oder Beleuchtungskontrasten unterscheidet um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Auch bei meinem Wiedereinstieg musste ich dies erst mal wieder erlernen. Statt alles durchzutesten was der Markt bietet, rät es sich zwei bis drei verschiedene Filme zu nutzen. Damit lernt man auch auf "dieser Seite" mit Kontrasten umzugehen, also auch ganz abseits von "ich brauche einen höher empfindlichen Film weil das Licht knapp ist". Denn die unterschiedlichen Empfindlichkeiten haben auch einen Einfluss auf die Kontrastfähigkeit.
So wählt man bei sengender Sonne ja gerne einen niedrigempfindlichen Film und umgekhrt bei bewölkter, diffusem Licht höher empfindliche. Aber warum nicht einmal genau umgekehrt, also den Film nach dessen Kontrastverhalten wählen?!